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NFL Waiver System

NFL Waiver System

von Dominik Hoch

Die German Birdgang School soll mit Beiträgen zu Taktik, Geschichte, Spielsystemen, NFL Prozessen und vielen weiteren Themen für Durchblick unter den Fans sorgen. Dies in möglichst kompakten, aber klar verständlichen Beiträgen.

Es ist „Cut Down Day“ und die grossen Preseason Kader müssen auf 53 Spieler reduziert werden. Waiver Wire, Waived, Cut, Waiver Claim, Accrued Seasons, Vested Veteran und weitere solcher Begriffe liesst man überall. Aber was haben diese genau zu bedeuten und wie funktioniert dieses Waiver System der NFL?

Das Waiver System ist wie der (oder die) Draft darauf ausgelegt, dass schwächere Teams bevorzugt behandelt werden, wenn es um den Zugriff auf Spieler geht. Nur sind es in diesem Fall nicht ehemalige College Spieler, sondern jene, die von anderen Teams entlassen wurden.

Die Reihenfolge orientiert sich bis zum dritten Spieltag an der des vorangegangenen Drafts, danach an der aktuellen
Sieg-Niederlagen Bilanz der Teams.

Ob ein Spieler das Waiver Wire durchlaufen muss, hängt vom Zeitpunkt seiner Entlassung und seiner Anzahl an Accrued Seasons ab.
Accrued Season bedeutet nichts weiteres als angerechnete Saison. Dafür muss ein Spieler für mindestens sechs Spiele im aktiven
53-Mann-Kader gestanden haben. Spieler mit vier oder mehr Accrued Seasons gelten als Vested Veterans und werden direkt zu Free Agents.

Der Ablauf sieht folgendermassen aus:

  1. Spieler wird entlassen.
  2. Spieler mit drei oder weniger Accrued Seasons kommt ins Waiver Wire.
    Spieler mit vier oder mehr Accrued Seasons wird zu einem Free Agent.
  3. Teams geben bei Interesse Waiver Claims für den Spieler und seinen Vertrag ab.
  4. Nach Ablauf der 24h Waiver Period
    Falls Claims vorhanden: Spieler wird dem Team mit der höchsten Waiver Priorität zugesprochen.
    Falls keine Claims vorhanden: Spieler wird zu einem Free Agent. 

 

Aber Achtung! Diese Regeln gelten von Saisonende über die Offseason bis hin zur Treade Deadline. Ab dem Tag danach bis zum Saisonende müssen alle Spieler das Waiver Wire durchlaufen, unabhängig ihrer Anzahl Accrued Seasons.

Der Ablauf sieht dann so aus:

  1. Spieler wird entlassen.
  2. Spieler kommt ins Waiver Wire.
  3. Teams geben bei Interesse Waiver Claims für den Spieler und seinen Vertrag ab.
  4. Nach Ablauf der 24h Waiver Period
    Falls Claims vorhanden: Spieler wird dem Team mit der höchsten Waiver Priorität zugesprochen.
    Falls keine Claims vorhanden: Spieler wird zu einem Free Agent.

 

Es gilt zu beachten, dass Spieler und deren Vertrag geclaimed werden. Der Vertrag wird genau so übernommen, wie er beim vorherigen Team bestand hatte. Deshalb kommt es durchaus vor, dass Spieler mit zu teuren Verträgen nicht geclaimed werden, sondern Teams mit jenen Spielern, die danach Free Agents sind, lieber neue Verträge aushandeln. Ein aktuelles Beispiel dafür ist RB Leonard Fournette.

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Beachum Favorit als Right Tackle​

Beachum Favorit als Right Tackle

von Dominik Hoch

Als der wahrscheinlich gesetzte Marcus Gilbert die „Opt-Out Option“ zog, öffnete sich auf Right Tackle die Rolle des Starters. Justin Murray und Josh Jones waren die ersten Anwärter darauf, unterdessen scheint sich ein erst kürzlich verpflichteter Free Agent vor die beiden geschoben zu haben.

Dies lässt sich aus den Kommentaren von General Manager Steve Keim, Head Coach Kliff Kingsbury und O-Line Coach Sean Kugler herauslesen. Kelvin Beachum komme mit der Umstellung von der linken auf die rechte Seite sehr gut klar und überzeuge bei seinen Trainingseinsätzen. Wenn Beachum dieser Wechsel in der Tat ohne grössere Probleme gelingt, ist es nichts als logisch, dass er sich den Job als Starter auf Right Tackel erobert. Er ist in diesem Szenario aktuell die beste Option was Qualität und insbesondere Erfahrung angeht.

Das hat nicht zu bedeuten, dass Coach Kugler und Co. mit Justin Murray und Rookie Josh Jones unzufrieden sind. Das Gegenteil scheint der Fall, schenkt man ihren Kommentaren Glauben.

Justin Murray, der letzte Saison zum Starter wurde und angesichts der Umstände passable Leistungen zeigte, soll aufgrund seiner variablen Einsatzmöglichkeiten, als erster Back-Up aufgebaut werden. Rookie Josh Jones bekommt die nötige Zeit, um sich an die NFL zu gewöhnen. Es wäre vermessen zu glauben, man könne den Drittrunden-Pick nach einer massiv reduzierten Offseason, einem gekürzten Training Camp und ganz ohne Preseason Erfahrung direkt als RT Starter aufstellen, ohne dass das in einem Desaster resultiert.

Die Offensive Line wird folglich wohl so aussehen:
LT | D.J. Humphries
LG | Justin Pugh
C | Mason Cole
RG | J.R. Sweezy
RT | Kelvin Beachum

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Berichte

Roster Prediction 2020

Roster Prediction

von Joshua F.

Quarterback
Kyler Murray, Brett H
undley, Chris Streveler
Die Frage nach dem Starting Job stellt sich dieses Jahr bei uns nicht mehr. Nachdem Kyler Murray in seinem Rookie Jahr den Offensive Rookie of the Year Award gewonnen hat und unserer Offense, unter seiner Führung, von der schlechtesten in der 2018er Season ins Mittelfeld in der 2019er Season verholfen hat, verbleibt er der Starting Quartback vor Brett Hundley und Chris Streveler.  

Die Erwartungen an Kyler Murray könnten höher kaum sein. Wird er in seinem zweiten Jahr genauso ausbrechen können wie Lamar Jackson oder Patrick Mahomes die Jahre zuvor? 

 

Running Back
Kenyan Drake, Chase Edmonds, Eno Benjamin

Nachdem wir uns in dieser Offseason von David Johnson getrennt haben, rückt Kenyan Drake in die Starter Rolle auf. Er hat bereits in den acht Wochen, die er letzte Season mit den Cardinals gespielt hat, eindrucksvoll bewiesen, dass er dazu im Stande ist unsere Offense in umfangreichem Maße zu bereichern. Auch Chase Edmonds hatte Lichtmomente letzte Season gezeigt musste aber verletzungsbedingt einige Spiele aussetzen. 

Zuletzt könnte Eno Benjamin den dritten Platz auf der Running Back Position einnehmen und damit D.J. Foster verdrängen. Dem Hometown Produkt von der Arizona State University könnte jedoch zu Lasten fallen, dass er sich durch die verkürzte Trainingszeit nicht so schnell in dem Spielsystem unserer Cardinals zurechtfindet als sonst üblich.

Wide Receiver
DeAndre Hopkins, Larry Fitzgerald, Christian Kirk, Andy Isabella, Hakeem Butler, KeeSean Johnson, Trent Sherfield

Bereits letztes Jahr waren die WR wohl eine unserer stärksten Positionen. Dennoch haben wir die Free Agency im März mit einem Paukenschlag eingeläutet, als wir, kurzgefasst, David Johnson für DeAndre Hopkins getraded haben, einen der wohl besten drei WR der Liga. Mit der Akquisition DeAndre Hopkins haben wir etwas erhalten was uns die letzten Jahre gefehlt hat – einen wahren Nr. 1 Receiver. Nun da unser WR Chor vervollständigt ist, können große Dinge von unserer Air Raid Offense in der kommenden Saison erwartet werden! 

Hinzu kommt, dass auch von unseren letztjährigen Rookies Isabella und Johnson noch mehr erwartet werden kann. Allein die Anwesenheit von Hopkins auf dem Feld sollte Räume für die anderen Waffen unserer Offense schaffen.

Tight End
Maxx Williams, Dan Arnold, Darrell Daniels
Maxx Williams hat letztes Jahr zeigen können das solange wie er gesund bleiben kann, dass er, als der Allround Tight End der er ist, unsere Offense sehr gut unterstützen kann. 

Durch die Verpflichtung von Dan Arnold spät in der letzten Season haben wir einen Veteran erhalten, der entgegen der Natur von Maxx Williams, eher im Pass Spiel eingesetzt wird. Welchen Impact er haben kann, hatte er u.a. in dem Spiel gegen die Cleveland Browns unter Beweis gestellt. 

Zusammen mit Darrell Daniels haben wir einen Tight End Chor der eventuell nicht als Elite betrachtet wird, innerhalb unserer Offense jedoch vermögen sie es sich durch ihre eigenen Fähigkeiten gegenseitig zu ergänzen.

Offensive Line
D.J. Humphries, Joshua Miles,
 Justin Pugh, Sam Jones, Mason Cole, Lamont Gaillard, J.R. Sweezy, Justin Murray, Max Garcia, Kelvin Beachum, Josh JonesUnsere Offensive Line – ein langwieriges Problem. Bereits letztes Jahr wurde sie als die große Schwachstelle unserer Offense determiniert. Diese Vorhersage sollte der Wahrheit entsprechen. Kyler Murray gehört zu den am häufigsten gesackten Quarterbacks der Liga. Wahrscheinlich wäre Murray noch häufiger zu Boden gebracht worden, wäre er kein „Escape Artist“. Dies schließt nicht aus, dass auch Murray einige Sacks selbst zuzuschreiben sind. 

Dennoch wurden die Probleme sowohl im Draft als auch in der Free Agency adressiert indem wir Josh Jones in der dritten Runde gedrafted haben und Kelvin Beachum von den NY Jets verpflichtet haben, um unsere löchrige O-Line zu verstärken. Durch die neu dazugewonnene Tiefe auf dieser Position sollte auch die Qualität der O-Line verbessert werden. Auch durch die Erfahrungen die Kyler in seinem Rookie Jahr gemacht hat, sollte er selbst einige Sacks vermeiden können. 

Unabhängig von der Pass Protection, hat unsere O-Line im Running Game glänzen können. Sie hat Kenyan Drake dazu verholfen im Durchschnitt pro Lauf 5,2 Yards zu machen und Kyler konnte sogar 5,8 Yards pro Lauf holen. Der Team Durchschnitt beläuft sich auf genau 5 Yards pro Lauf. Das entspricht dem zweitbesten Wert der gesamten Liga. Es gibt keinen Grund davon auszugehen, dass es hierbei zu einer Verschlechterung kommen wird.

 

 


Defense 

Es ist selbstredend, dass unsere Defense ein vielen Hinsichten die schlechteste der Liga gewesen ist. So haben wir die meisten Yards zugelassen, haben 4,4 Yards pro Lauf erlaubt und darüber hinaus hat unsere Secondary das höchste Passer Rating der Liga erlaubt (109,9). Kein Wunder also, dass wir in der diesjährigen Prediction eine Menge neuer Namen und Gesichter sehen.

Defensive Line
Jordan Phillips, Corey Peters, Zach Allen, Jonathan Bullard, Leki Fotu, Rashard Lawrence

Auch unsere Defensive Line wurde bereits letztes Jahr als Schwachstelle identifiziert. Was wurde also unternommen?  

Wir haben früh in der Free Agency bereits Jordan Phillips unter Vertrag genommen. In seinem letzten Jahr in Buffalo hatte er 9,5 Sacks und sollte einen direkten Impact in unserer Defensive Line haben und Corey Peters entlasten. 

Darüber hinaus haben wir beide unserer viertrunden Picks im NFL Draft in die Defensive Line Prospects Rashard Lawrence und Leki Fotu investiert. Es wird erwartet, dass beide bereits in der kommenden Season Spielzeit erhalten. Bereits entlang des Trainingscamps erhalten beide viel Lob sowohl vom Coaching Staff, als auch von Jordan Phillips.

Outside Linebacker
Chandler Jones, Devon Kennard, Haason Reddick, Kylie Fitts

Wie auch in der letzten Season bedauerlicher weise deutlich geworden ist, war Chandler Jones eine reine „One-Man Show“ wenn es darum ging, den Quarterback zu sacken. Nur einen halben Sack hinter Shaquile Barrett von den Tampa Bay Buccanneers, steht Chandler Jones mit 19 Sacks. Entlang der letzten 5 Jahre ist er der Spieler mit den meisten Sacks der Liga.  

Es erscheint erschreckend, dass derjenige mit den zweitmeisten Sacks aus unserem Team letztes Jahr ein Spieler gewesen ist, der die Saison nicht einmal bei uns beendet hat, sondern mit den Kansas City Chiefs den Super Bowl gewinnen durfte. Die Rede ist von Terrell Suggs, welcher, in den 13 Spieler für uns, 5.5 Sacks gemacht hat. Es bedurfte also Unterstützung für Chandler Jones.  

Nicht nur sollte Jordan Phillips aus der Mitte heraus wesentlich mehr Druck generieren können als Corey Peters es vermochte, doch es wurde auch Devon Kennard von den Lions verpflichtet, welcher bei den Lions 7 Sacks in der letzten Saison akkumulieren konnte. Mit Kennard und Phillips sollte unsere Front noch effektiver werden, als sie vorher gewesen ist. 

Dazu kommt, dass Haason Reddick, unser früherer First-Round Pick nun wieder primär als Outside Linebacker eingesetzt werden kann, nachdem er letztes Jahr, aufgrund Spielermangels, häufig als Inside Linebacker eingesetzt worden ist, welche Rolle seinen individuellen Stärken nicht zu Gute gekommen ist.

Inside Linebacker
Jordan Hicks, De`Vondre Campbell, Isaiah Simmons, Evan Weaver
Um die Probleme bei der Tight End Coverage zu beseitigen und den Lauf erneut besser stoppen zu können, wurde unser Inside Linebacker Chor bedeutend bereichert.  

Neben Jordan Hicks, welcher eine wirklich sehr gute Saison gespielt hat, reiht sich nun De`Vondre Campbell ein, welchen wir von den Atlanta Falcons abgelöst haben. Campbell hatte in seiner Season mit den Falcons 129 Tackles gesammelt und sollte uns dabei helfen gegnerische Tight Ends zu covern als auch den Lauf unter Kontrolle zu kriegen. 

Nicht zu vergessen sind unsere beiden Draft Picks Isaiah Simmons und Evan Weaver. Sowohl Simmons als auch Weaver sollten es ins aktive Roster schaffen. Dennoch sind die Erwartungen an Isaiah Simmons als First Round Pick um ein Vielfaches größer. Als „Freak of Nature“ soll er unsere Defense unmittelbar verbessern. Außerdem geht aus dem Trainingscamp hervor, dass Simmons über ein überragendes Spielverständnis verfügt. Die verkürzte Vorbereitungszeit sollte Simmons daher nicht daran hindern, die Rolle einzunehmen, die die Erwartungen an ihn hegen.

Cornerback
Patrick Peterson, Dre Kirkpatrick, Byron Murphy, Ken Crawley, Chris Jones

Letztes Jahr war unsere Secondary geplagt von Ausfällen. Patrick Peterson war für die ersten 6 Spiele suspendiert und Robert Alford konnte durch ein Beinbruch nicht an der Season partizipieren. Damit waren unsere beiden Starting CBs aus der Gleichung. Auch wenn Alford sich dieses Jahr im Traningscamp wieder so schwer verletzt hat, dass er nicht an der Season teilnehmen wird, liegen die Karten dieses Jahr anders. 

Patrick Peterson wird von Beginn an spielen dürfen. Dazu wurden nach dem Ausfall von Alford der frühere Cincinnati Bengal CB Der Kirkpatrick und, um unserem CB Chor noch mehr Tiefe hinzuzufügen, der frühere Saints CB Ken Crawley unter Vertrag genommen. Kirkpatrick ist darüber hinaus schon mit den Methoden und Vance Joseph als Person vertraut, aufgrund der gemeinsamen Zeit in Cincinnati. 

Byron Murphy sollte nach der Verpflichtung von Kirkpatrick wieder dazu in der Lage sein, Slot CB zu spielen, nachdem er wegen der vielen Ausfälle letztes Jahr dazu gezwungen war seine Komfortzone zu verlassen und Outside CB zu spielen. Als Rookie der sonst immer Slot CB gespielt hat eine sehr undankbare Aufgabe. Haltet die Augen auf, denn Murphy sollte sich in seinem zweiten Jahr stark verbessern können!

Safety
Budda Baker, Jalen Thompson, Deionte Thompson, Chris Banjo

Ergänzen wir unsere Secondary zuletzt mit unseren Safeties. Angeführt von dem League leading Tackler und Pro Bowler Budda Baker, reihen sich, wie letztes Jahr auch, Jalen und Deionte Thompson ein. Chris Banjo, den wir letztes Jahr innerhalb der Season von den New Orleans Saints verpflichtet haben, rundet unser Safety Chor ab. 

Auch wenn unsere Defense vergangenes Jahr am meisten Yards zugelassen hat, was nicht gerade für unsere Secondary spricht, so werden die dazugewonnen Stärken auf den anderen Position auch unserer Secondary helfen, ihr Spiel in der neuen Season auf ein neues Level zu bringen.

Special Teams 

Punter: Andy Lee 

Kicker: Zane Gonzales 

LS: Aaron Brewer 

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Berichte

Class of 2019

Draftklasse 2019

von Dominik Hoch

In dieser neuen Rubrik schauen wir uns die vergangenen Drafts an. Wie verlief die Rookie Saison eines Jahrgangs, wurden unsere Erwartungen an die Spieler erfüllt, gar übertroffen oder wurden wir enttäuscht? Was sind mögliche Gründe dafür? Und nicht zuletzt schauen wir, was wir uns von den Spielern in ihrem zweiten Jahr ausrechnen dürfen. Da mit dem Umbruch von vor eineinhalb Jahren eine Art neue „Zeitrechnung“ begonnen hat, macht es keinen grossen Sinn frühere Draftklassen als jene von 2019 anzusehen. Weitere kommen nach und nach hinzu und bleiben relevant bis keine Rookie Verträge daraus mehr vorhanden sind.

 

 

Kyler Murray, QB, Oklahoma State

Runde 1, Pick 1
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat er sich je länger je besser in der Offense und in der NFL zurechtgefunden. Mit seiner Leistung, die ihm die “Rookie of the Year” Auszeichnung einbrachte, bewies Kyler Murray, dass er als erster Pick des Drafts die richtige Wahl war.
Alle erwarten einen grossen Schritt nach vorne, den sogenannten “Second Year Leap”, ähnlich wie es zuvor Patrick Mahomes und Lamar Jackson gelang. Dass er direkt zum NFL MVP wird, wäre etwas zu viel verlangt, aber dass Murray sich als top Quarterback etablieren kann liegt absolut im Bereich des Möglichen.
Berichte aus dem Training Camp sind jedenfalls sehr vielversprechend. Er sei stärker, kräftiger und schneller aus der Offseason gekommen. Das Spiel habe sich für ihn nochmals deutlich verlangsamt und einfacher lesbar gemacht. Ausserdem soll Murray auch in Sachen Leadership viel bestimmter und das Ruder an sich reissend auftreten. #KylerIstGeiler.

Byron Murphy, CB, Washington
Runde 2, Pick 33
Letztendlich war es eine enttäuschende Saison des Rookie Cornerbacks. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass er aufgrund von Verletzungen und Suspensionen direkt als #1 Cornerback ins Feuer geworfen werden musste und nicht so wie eigentlich vorgesehen eingesetzt werden konnte. Aber eben nicht nur. Da waren (noch) zu viele Eigenfehler dabei, welche nichts mit vorhin erwähnter Situation zu tun hatten.
Nun darf er auf seiner geplanten Position als Slot Cornerback spielen. Gemäss Murphy fühlt er sich da deutlich wohler und seine Coaches bestätigen auch, dass er bisher einen deutlich sichereren und selbstbewussteren Eindruck hinterlässt. Wir hoffen, dass sich das in die regulären Saisonspiele überträgt und er zu einem verlässlichen Passverteidiger wird.

Andy Isabella, WR, Massachusetts
Runde 2, Pick 62
Dem schnellen und wendigen Slot Receiver Isabella ging es ähnlich wie dem anderen Zweitrundenpick Byron Murphy. Isabella schaffte es zu selten auf das Spielfeld und liess vieles zu wünschen übrig. Hin und wieder schaffte er es aber mit gelungenen Aktionen, besonders sein Touchdown im Heimspiel gegen San Francisco springt einem da in den Kopf, für Aufmerksamkeit zu sorgen.
Da er von einem eher kleinen College kommt, kann man ihm die durchzogene Rookie Saison zugestehen. In seiner zweiten Saison darf/muss man aber auch eine klare Verbesserung erwarten, damit er sich als Slot- oder Deep Threat Option einen festen Platz im Kader sichern kann.

Zach Allen, DE, Boston College
Runde 3, Pick 65
Nach einer frühen Verletzung landete Allen auf der Injured Reserves Liste und verpasste beinahe seine komplette Rookie Saison. Er war mindestens für Tiefe in der D-Line vorgesehen, wahrscheinlich sogar als künftiger Starter.
Nun wurde die D-Line nochmals verstärkt und es liegt an Zach Allen zu beweisen, dass er zurecht in der dritten Runde gezogen wurde, indem er es mindestens mal in die Rotation schafft.

Hakeem Butler, WR, Iowa State

Runde 4, Pick 103
Viele waren überrascht als Butler anfangs Runde Vier noch verfügbar war. Gründe dafür bekam man dann relativ rasch im Training Camp zu sehen. Butler präsentierte sich sehr inkonstant und schien mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache.
Bereits letzte Saison machten Spekulationen die Runde, dass es Butler nicht ins 53-Mann-Kader schaffen könnte. Eine Entscheidung darüber wurde den Cardinals durch Butlers Verletzung und Platzierung auf der Injured Reserves Liste vorübergehend abgenommen, aber nun stehe man mehr oder weniger wieder vor derselben Entscheidung: Butlers Platz im Kader sei alles andere als sicher, heisst es. Wir sind gespannt.

Deionte Thompson, S, Alabama

Runde 5, Pick 139
Ihm war anzusehen, dass er noch etwas mehr Zeit brauchen wird, um sich an das Tempo und die Komplexität des NFL Footballs zu gewöhnen. Bei einem Fünftrunden-Pick ist das nichts aussergewöhnliches und man wird ihm die Zeit geben, damit er sein zweifellos vorhandenes Talent unter Beweis stellen kann.
Bleibt zu hoffen, dass ihm bereits dieses Jahr ein gehöriger Schritt vorwärts gelingt, falls er als erster Back-Up vermehrt auf dem Feld stehen müsste. 

Jalen Thompson, S, Washington State

Runde 5, Supplemental Draft
Anders als seinem Safety-Kollegen Deionte gelang Jalen Thompson der Schritt vom College in die NFL sehr gut und er zeigte deutlich bessere Leistungen als allgemein erwartet wurde. Im Laufe der Saison etablierte er sich als Starter und spielte so gut, dass er auch für 2020 als Safety neben Budda Baker gesetzt ist. Glaubt man den Berichten aus dem Training Camp und was die Coaches zu ihm sagen, dürfen wir von ihm in seiner zweiten Saison noch bessere Leistungen erwarten. Wir sind gespannt.

KeeSean Johnson, WR, Fresno State

Runde 6, Pick 174
Überraschenderweise war es KeeSean Johnson, der von allen Rookie Receivern am meisten auf sich aufmerksam machte. Er holte sich eine feste Rolle als vierter bis fünfter Wide Receiver und konnte einige Catches verbuchen. Im Laufe der Saison liessen seine Leistungen jedoch nach (“Rookie Wall”?) und gegen Ende stand er teilweise gar nicht mehr im Aufgebot.
Kann KeeSean wieder auf das Level vom letztjährigen Training Camp kommen und dieses halten? Oder sich gar noch steigern? Gelingt ihm das, wird er einen festen Platz in der WR-Rotation haben.

Lamont Gaillard, OL, Georgia

Runde 6, Pick 179
Bisher zwar noch zu keinem einzigen Einsatz gekommen, aber trotzdem hat er sich das Vertrauen der Coaches erarbeiten können. Er ist für kommende Saison in erster Linie als Back-Up Center vorgesehen, könnte im Notfall aber auch als Guard einspringen.
Für einen Pick in Runde 6 ist das bisher absolut zufriedenstellend.

Joshua Miles, OL, Morgan State
Runde 7, Pick 248
Ist in einer ähnlichen Situation wie Gaillard. Konnte die Coaches von sich überzeugen und schaffte es als Siebtrunden-Pick ins 53-Mann-Kader, was nicht selbstverständlich ist. Er ist aktuell “lediglich” ein Back-Up, auch wenn er in sieben Spielen zum Einsatz kam. Darunter waren allerdings nur drei Snaps als O-Liner und ein paar weitere im Special Team. Solche Spieler braucht aber jedes Team, denn Tiefe im Kader ist nicht zu unterschätzen, besonders auf einer Position in der O-Line. Sollte er es dieses Jahr erneut ins aktive Kader schaffen, zeigt das, dass die Coaches an ihn glauben und zukünftig eventuell sogar mehr als einen Back-Up in ihm sehen.

Michael Dogbe, DE, Temple

Runde 7, Pick 249
Kam gegen Ende der letzten Saison vermehrt zu Einsätzen in der D-Line Rotation. Dies allerdings weniger wegen guten Leistungen, sondern aufgrund grosser Verletzungsprobleme. Durch die Zuzüge dieser Offseason in Free Agency und Draft ist Dogbes Platz im aktiven Kader alles andere als sicher. 

Caleb Wilson, TE, UCLA

Runde 7, Pick 254
Der letzte Pick in jedem Draft wird als “Mr. Irrelevant” bezeichnet und diesem Namen wurde Caleb Wilson gerecht. Er konnte nie wirklich auf sich aufmerksam machen und wurde Ende des Training Camps entlassen. Wilson wurde danach immerhin für die Practice Squad engagiert und im Dezember sogar von Washington fürs aktive Kader gesigned, schaffte es aber noch nie auf das Feld. Steht aktuell bei Philadelphia unter Vertrag.

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Leki Fotu, Defensive Tackle, Utah

Leki Fotu, Defensive Tackle, Utah

von Andreas M.

Runde 4, Pick 114

Alter | 21
Geburtsort | Oakland, California
Größe | 1,96m
Gewicht | 153kg

 

George “Leki” Fotu, dessen Eltern aus Tonga stammen, spielte an der Herriman High School Edge Rusher und wurde teilweise auch dank seiner Größe als Tight End eingesetzt.

Als 3 – Sterne -Rekrut schrieb er sich für die Fächer human development und family studies an der Utah University ein. Dort spielte er neben Football auch Rugby, wo er Nachwuchs-Nationalspieler wurde. In seinem Sophomore Year wechselte er von der Außenseite der D-Line nach innen und spielte daraufhin Defensive Tackle.

Er wurde bei den Utah Utes zweimal First Team All-Pac 12 und einmal Pac-12 Defensive Player of the week, nachdem er gegen die Califronia Golden Bears einen Sack sowie 3 Tackles erzielen konnte. Insgesamt gelangen ihm in 30 Spielen 82 Tackles, von denen 17 Tackle for Loss waren, sowie 4 Sacks und 3 Forced Fumbles.

 

Stärken

– Sein Get-Off ist sehr explosiv

– Kann den Run sehr gut verteidigen und braucht zwei Blocker um kontrolliert zu werden

– Für seine Größe ist er recht mobil

– Er besitzt einen großen Tackling-Radius

 

Schwächen

– Er gewinnt kaum Pass Rush Snaps

– Er kann nur mit Kraft gewinnen

– Er reagiert sehr langsam auf Bewegung im Backfield, wie Play-Action, Counter- oder Draw-Spielzüge

 

 

Leki Fotu ist durch und durch ein Run Stopper. Er kann zwei Gaps kontrollieren und gewinnt mit seinem Oberkörper. Seine Fußarbeit ist dagegen noch roh. Im Pass Rush ist er limitiert, aber kann dafür zwei Blocker auf sich ziehen und Platz für den Edge Rush schaffen. Am besten Vergleichen kann man ihn mit Damon “Snack” Harrison.

Herzlich Willkommen Leki Fotu!

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Evan Weaver, Linebacker, California

Evan Weaver, Linebacker, California

von Dominik Hoch

Runde 6, Pick 202

Alter | 21
Geburtsort | Spokane, Washington
Größe | 1,91m
Gewicht | 107kg

 

Evan Weaver spielte an seiner High School Baseball und Football. Besonders im Football machte er von sich reden und wurde mit diversen High School Auszeichnungen gewürdig. Sein Weg führte ihn als Drei-Sterne-Rekrut zur College Mannschaft von California, wo er im Verlaufe seiner Sophomore Season zum Starter befördert wurde.

Als Inside Linebacker wurde er zur Dreh- und Angelscheibe der California Defense und entwickelte sich zu einem absoluten Teamleader. Nach zwei weiteren beeindruckenden Spielzeiten, meldete sich Weaver für den diesjährigen Draft an und wurde etwas später als allgemein erwartet von den Cardinals in Runde 6 an 202. Stelle gedraftet.

 

Stärken

  • Football-IQ, erkennt Plays früh und reagiert richtig
  • Sicherer und harter Tackler
  • Laufverteidigung
  • Unbändiger Einsatzwille

Schwächen

  • Passverteidigung
  • Mangelnde Beweglichkeit, langsame Bewegungsabläufe
  • Nicht flink und wendig genug für Pass Coverage
  • Als Blitzer kaum zu gebrauchen

 

Noch vor zehn Jahren wäre Evan Weaver als klassischer Inside Linebacker deutlich früher gezogen worden. Mit der raschen Entwicklung in Richtung Passspiel ist sein Typ als “run-stopping”, “two-down” Linebacker allerdings nicht mehr so gefragt und hat an Wichtigkeit verloren.

Trotzdem sollte er für die Cardinals eine Verstärkung sein, denn was er macht, das macht er ausgezeichnet. Ein Blick auf seine College Statistiken und Auszeichnungen reicht dazu aus. 2019 hatte Weaver die meisten Tackles (182!) aller College Spieler überhaupt, wurde zum “PAC-12 Defensive Player of the Year” ernannt und einstimmig ins All-American Team gewählt.

Die “Tackling Maschine”, wie der Oldschool Linebacker auch genannt wird, kann ein wichtiger Baustein der Cardinals Verteidigung werden. Für die Rolle eines “three-down” Linebackers wird es ihm aufgrund zu grosser Schwächen gegen den Pass wohl nie reichen. Wenn er als verlässlicher Laufverteidiger/Back-Up für dringend benötigte Tiefe auf der Position sorgt und dazu in den Special Teams seinen Beitrag zum Erfolg der Cardinals leisten kann, hat sich die Wahl in Runde 6 mehr als gelohnt.

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