Kaderanalyse Offense

von Valentin Lebrun

Was für ein Draft, was für eine Offseason. Wir gucken uns heute an, wie die Cardinals in der Offense aufgestellt sind. Schaut man sich hierbei die Namen an, ist man zumindest auf dem Papier gut aufgestellt. Ob das Team seinem Namen auf dem Platz auch alle Ehre machen kann bleibt abzuwarten.

 

Quarterback:
Kyler Murray, Brett Hundley, Chris Streveler

Nachdem die Cardinals letzte Season Kyler Murray drafteten, ist die Rolle des Starters klar. Murray konnte gute Leistungen zeigen und es ist zu erwarten, dass er sich im zweiten Jahr nochmal steigern wird. Er hatte vergangene Season einige Sacks sich selbst zuzuschreiben, da er sich in der ein oder anderen Situation zu schwer vom Ball trennen konnte. Er ist ein flexibler, mobiler Quarterback und wirft den Ball wenn er genügend Zeit hat besonders platziert auf den Receiver, sodass auch meist nur der Mitspieler den Ball gefangen bekommt. Wer als Back Up eingesetzt wird ist noch nicht zu 100% sicher, allerdings kann man hier davon ausgehen, dass Brett Hundley bei einer Verletzung Murrays das Ruder übernimmt.

 

Running Back:
Kenyan Drake, Chase Edmonds, Eno Benjamin

Wer hier Starter ist, ist nach der letzten Season wohl selbsterklärend. Kenyan Drake war ein smarter Move der Cardinals und sollte auch in der neuen Season wieder einer der Protagonisten bei den Cardinals werden. Mit Chase Edmonds hat man einen soliden und konstanten Running Back, der schon öfters zeigen konnte, was er auf dem Kasten hat.

Kurz vor dem Saisonstart trennte man sich von D.J. Foster und steckte ihn ins Practice Squad. Der dritte RB im Roster wird Eno Benjamin heißen, über den bisher nur wenig bekannt ist. Jedoch konnte er in dem offiziellen Scrimmage im Training Camp eine überzeugende Leistung und den ein oder anderen guten Lauf zeigen.

 

Wide Receiver:
Larry Fitzgerald, Christian Kirk, DeAndre Hopkins, Trent Sherfield, Andy Isabella, KeeSean Johnson

Der Hopkins Deal ist durch, die Cardinals haben mit ihm eine Verlängerung unterzeichnet und nun ist er einer der highest paid players der NFL. Klar ist, die Cardinals haben sich ein Ausnahmetalent zu einem guten Preis gekrallt und Hopkins ist auf der WR Position ein riesiges Upgrade.

Vergangene Season hatte Murray größtenteils eher undankbare Arbeitskollegen, aus denen sich kein #1Receiver so richtig 100% rauskristallisierte. Dies hat nun ein Ende. Mit Hopkins hat man dem Kingsbury Air Raid System einen großen Gefallen getan, da bei dem System, der #1 Receiver bei Möglichkeit auf dem schnellsten Weg angespielt werden soll. Ansonsten hat sich auf der WR Position nicht mehr viel getan. Man kann davon ausgehen, dass Hopkins, Fitzgerald und Christian Kirk die drei Hauptakteure sein werden. Von der Tiefe her sind die Cardinals aber mit den anderen WRs insgesamt gut aufgestellt.

 

Tight End:
Dan Arnold, Maxx Williams, Darrell Daniels

Die Tight End Position ist mit Maxx Williams und Dan Arnold besetzt. Wenn einer von beiden zum Einsatz kam, konnten sie meist überzeugen. Welche Rolle die Tight End Position bei den Cardinals spielen wird, bleibt abzuwarten. Die Chemie zwischen Murray und den Tight Ends war vergangene Season aber gut, daher kann man davon ausgehen, dass die TEs nicht nur zum Blocken da sein werden.

 

Center und Guard:
Justin Pugh, J.R. Sweezy, Mason Cole, Lamont Gaillard, Max Garcia, Justin Murray

Kommen wir nun zur instabilsten Position der Cardinals. Die O-line war vergangene Saison mehr schlecht als recht. Dieses Bild setzt sich von Jahr zu Jahr bei den Cardinals fort.

Doch es ist nicht alles so schlecht, wie es auf den ersten Blick aussieht und der Trend geht aufwärts. Anfang der vergangenen Season war die O-line noch sehr wacklig und Murray hatte nur sehr wenig Zeit den Ball loszuwerden. Der O-Line konnte man aber ebenso wie Kyler Murray beim Wachsen und Erfahrung sammeln zusehen. Je später es in der Season wurde, desto konstanter und sicherer wirkte die O-line, bis sie tatsächlich als annehmbare O-line arbeitete.

 

Offensive Tackle:
D.J. Humphries, Joshua Miles, Kelvin Beachum, Josh Jones

Die Tackle Position hat sich kaum verändert. Humphries ist dort wohl der bekannteste Name. Jedoch kam in der Offseason Kelvin Beachum von den Jets nach Arizona. Der langjährige Veteran könnte sich als Fels in der Brandung erweisen und eine weitere konstante neben Humphries werden.

Natürlich ist in der O-Line, innen sowie außen, noch Luft nach oben, aber auch hier wurde Abhilfe geleistet. Man holte sich im Draft in der dritten Runde einen potenziellen First-Rounder mit Josh Jones. Er ist bei den Cardinals im Roster mit drinnen und konnte dementsprechend einen guten Eindruck hinterlassen. Ob und wie er eingesetzt wird bleibt abzuwarten.

 

 


 

Abschließend kann man sagen, dass die Offense an einigen Stellen Upgrades gebraucht hat. Diese Needs wurden aber gut gefüllt, weshalb wir in der Offense nochmal eine Steigerung verglichen zur vergangenen Saison erwarten dürfen.

Die Neuzugänge können sich definitiv sehen lassen und die Liste guter, erfahrener Spieler ist länger geworden. Die Spielerliste klingt auf jeden Fall vielversprechend und lässt in eine erfolgreiche Zukunft blicken. Ob diese Season schon den großen Erfolg bringt bleibt abzuwarten.

Dafür jetzt schon eine Prognose abzugeben ist aber leider unmöglich, da das Team noch nichts zeigen konnte. Vielleicht ist aber gerade diese Unberechenbarkeit der Punkt, der den Cardinals einen kleinen Vorteil bringt.